Warum sind Testmanagement und eine gute Teststrategie bei der S/4HANA-Transformation so wichtig

26. Juli 2021

Evgeniia Antonova SAP

“Houston, we have a problem” ist eine der am wenigsten erwünschten Nachrichten, die man erhalten möchte, wenn eine Multimillionen-Shuttle auf dem Weg in den Weltraum ist. Dann liegt es in den Händen der Besatzung und der Bodenkontrolle, die Situation in den Griff zu bekommen. Oder vermeidet das Szenario von Anfang an und prüft den Sauerstofftank noch auf der Erde.

Genau wie der Space Shuttle kann die S/4HANA-Transformation neue Horizonte auf dem Weg zu einem intelligenten Unternehmen und einer verbesserten Produktivität durch erhöhte Business Agilität und Datenanalyse in Echtzeit eröffnen. Da liegt es auf der Hand, dass eine angemessene Quality Assurance viel zum Erfolg beitragen kann.

Welche Herausforderungen bestehen?

Auch wenn es sich nicht um Rocket Science handelt, ist die S/4HANA-Transformation dennoch ein komplexes Programm mit vielen Beteiligten. Typischerweise stehen solche Projekte vor vier Herausforderungen:

  • Neugestaltung der Business-Prozesse, insbesondere unter Berücksichtigung der neuen technischen Möglichkeiten von HANA
  • KPIs und Projektsteuerung sind auf die gewählte Umsetzungsmethodik abgestimmt
  • Change management, sowohl in Bezug auf die Mitarbeiter (Benutzerschulungen, Walkthroughs für die Lösung usw.) als auch in Bezug auf die Überwachung aller auftretenden Ad-hoc-Änderungen
  • Kommunikation, nicht nur zwischen verschiedenen Dienstleistern, sondern auch intern zwischen den beteiligten Akteuren

Insgesamt führen die Probleme in diesen Bereichen zu Budgetüberschreitungen, Verzögerungen im Projektzeitplan und Unstimmigkeiten im Lösungsumfang, was zu größerem finanziellen Schaden oder Reputationsverlusten führen kann.

Ein mächtiges Werkzeug, kein Engpass.

Ein effektives Testmanagement und eine durchdachte Teststrategie helfen dabei, diese Herausforderungen zu meistern und letztlich den Erfolg der S/4HANA-Umstellung sicherzustellen:

  • Testing und geeignete KPI's schaffen Transparenz über die qualitative Maturität der Lösung, helfen dabei, Lücken zu erkennen und die damit verbundenen Risiken zu bewerten.
  • Testing ist eines der klassischen Mittel zur Risikominimierung. Mit Techniken zur Risikobewertung (z. B. auf der Grundlage von Workshops oder mit Hilfe von Tools wie BPCA oder LiveCompare) werden die risikoreichsten Objekte oder Prozesse identifiziert und eine optimale Testabdeckung festgelegt, die das Gesamtrisiko des Unternehmens erheblich verringert.
  • Testing-Effizienz (z.B. optimierter Testumfang auf der Grundlage der Risikoanalyse und Eliminierung unnötiger Tests, maßgeschneiderter Grad der Testautomatisierung, zentralisierte Testdatenverwaltung) führt zu einer Senkung der Testkosten und einer kürzeren Hypercare-Phase.
  • Obwohl das Testing klar von der Schulungsphase getrennt werden sollte, trägt die frühzeitige Einbindung der Fachpersonen in die Testaktivitäten zu einem besseren Verständnis der Lösung bei, was auch zum allgemeinen Change management beiträgt und die Liste der später geforderten Änderungen verringern kann.
  • Außerdem hilft das sorgfältige Setup von Regressions- und Smoke-Tests dabei, Ad-hoc-Änderungen besser zu kontrollieren, indem sichergestellt wird, dass andere kritische Funktionen nicht durch eine Änderung beeinträchtigt werden. Eines der passenden Testmethodik-Frameworks, das das Setup von Regressionstests erleichtert, ist der Sixsentix Software Agile Testing (SWAT)-Ansatz, bei dem das SWAT-Team eine minimale und nicht redundante Menge von Testfällen, die eine höchstmögliche Testabdeckung bei geringerem Aufwand für die Fehleranalyse und -wartung definiert, für die automatisierte oder manuelle Ausführung bereitstellt.

Per aspera ad astra!